ZEIT-MAGIE
Übersetzung: Rt. Rev. Hamsadevi ClaudiaORAKEL DER GÖTTIN NEITH
PRIESTERIN: Glanzvolle Gebieterin; Neith; Göttin des Sternengewölbes, Göttin der Magie, gib uns Dein Orakel! Du wurdest in Atlantis und in den beiden Ländern von Khem verehrt; du hast gesagt: "Niemand kann meinen Schleier lüften und leben."
Darum lüfte Deinen Schleier für uns, denn wir verehren Dich als das Weiße Licht der Wahrheit. Wenn wir die All-Zeit kennen, können wir besser Deiner Göttlichen Bestimmung dienen!
ORAKEL:
Handelt nicht mit den Gottheiten! Ihr könnt nicht die Wahrheit sondern nur euch selbst betrügen! Seid ehrlich. Ihr wisst nicht, warum ihr nach okkultem Wissen strebt; aber eine unstillbaren Sehnsucht in euch zwingt euch dazu! Meiner Göttlichen Bestimmung dient ihr ohnehin, ob ihr nun Gutes oder Böses tut: Denn wenn ihr Böses tut, verwandeln die Gottheiten das Schlechte zum Guten; und wenn ihr Gutes tut, dann entspricht dies der Bestimmung ebenso, aber es ist angenehmer für euch.
Bei den Menschen ist es üblich, stolz der Liebe zu folgen und die Wahrheit demütig zu behandeln. Denn die Liebe zeigt ein so liebliches Antlitz, dass ihr alle in die Arme fliegen. Dies zu tun bedeutet jedoch, die Zerstörung durch verzehrende Leidenschaften zu hofieren. Die Wahrheit wird als so erschreckend angesehen, dass man sie um jeden Preis zu vermeiden sucht und sie mit einem von Giftschlangen umwundenem Gorgonenhaupt darstellt! Es gilt als sicherer, sich vor der verschleierten Göttin zu verbeugen als ihren Schleier zu lüften. Viele fürchten das Schicksal des Ödipus, der auf das Rätsel der Sphinx die richtige Antwort gab, ohne deren wirkliche Bedeutung zu kennen und so an seiner eigenen Dummheit zugrunde ging.
Eure Bitte, meinen Schleier für euch zu lüften erheitert mich; und ich entspreche eurer Bitte, weil sie mich erheitert. Darum lüfte ich meinen Schleier entsprechend eurem wirklichen Bedürfnis, und nicht um eure Neugier zu befriedigen, die ihr hochtrabend als "Wissenschaft" bezeichnet. Denn Verstand ist mein Vorrecht und Humor mein Salz. Der Schock, wenn ich meinen Schleier lüfte, verursacht eher Lachen als Tränen, wie sie durch die Liebe ausgelöst werden. Und ihr fürchtet das Gelächter, wenn es gegen euch gerichtet ist. Denn dies ist es, das euch auf eure wirkliche Größe, euren wahren Grad reduziert. Und in einer Sekunde tötet es eure Träume der Selbsttäuschung über eure Wichtigkeit gegenüber anderen und euren hohen Status, durch den ihr meint, eure Gegner herabzusetzen.
Dennoch braucht ihr keine Angst zu haben, obwohl es vieles zu fürchten gibt! Fürchtet allein den Selbstbetrug. Denn in Wirklichkeit ist die Wahrheit von allen Gottheiten diejenige mit dem schönsten Antlitz. Wenn ihr in meinen Spiegel schaut, dann mögt ihr zuerst das Gorgonenhaupt eurer Torheiten sehen; aber mit dem Auge der Einsicht werdet ihr eure unsterbliche Schönheit erblicken; und hierdurch werdet ihr die unsterbliche Schönheit sehen, die in allen Lebewesen verborgen ist.
ZEREMONIE DER ZEIT-MAGIE
IN DER MITTE STEHT EIN ALTAR. DIESER IST MIT EINEM SCHWARZEN TUCH GEDECKT. DREI BRENNENDE KERZEN STEHEN AUF DEM ALTAR. RÄUCHERWERK IST ENTZÜNDET; EINE SANDUHR UND EIN PENDEL LIEGEN AUF DEM ALTAR. BEIM ALTAR LIEGEN EINE SPINDEL MIT GESPONNENEM GARN UND EIN GONG. EIN GEFÄSS MIT WASSER STEHT VOR DEM ALTAR.
DER KREIS IM TEMPEL IST ENTSPRECHEND DER WASSERMANN-AUSRICHTUNG DES NEUEN ZEITALTERS FOLGENDERMASSEN MIT DEN TIERKREISZEICHEN MARKIERT: WASSERMANN IM OSTEN; SKORPION IM NORDEN; LÖWE IM WESTEN; STIER IM SÜDEN.
DIE MAGIERINNEN SIND VERSCHLEIERT; SIE TRAGEN BLUMENKRÄNZE UND SIND IN WEISSE ROBEN GEKLEIDET.
DIE 1.MAGIERIN HÄLT EINE GOLDENE SICHEL.
8 TEILNEHMENDE SIND IN VIOLETTE ROBEN GEKLEIDET.
DIE DREI MAGIERINNEN STEHEN MIT BLICK AUF DIE KERZEN VOR DEM ALTAR.
DIE MAGIER STEHEN IN DEN VIER HIMMELSRICHTUNGEN: DER 1.MAGIER BEIM WASSERMANN; 2.MAGIER - STIER; 3.MAGIER - LÖWE; 4. MAGIER - SKORPION.
TEILNEHMENDE VERTEILEN SICH AUF DIE PLÄTZE DER ANDEREN TIER-KREISZEICHEN.
1.MAGIERIN: Möge die kosmische Uhr zwölfmal schlagen, denn das
alte Äon gebärt das neue System.
1.MAGIER SCHLÄGT ZWÖLFMAL DEN GONG.
1.MAGIER: Gefährtinnen und Gefährten auf der Suche nach der All -Zeit, wir haben uns in diesem Heiligen Tempel versammelt, um die Sternengottheiten anzurufen, damit sie uns dabei helfen, die Ernte der Vergangenheit einzubringen und durch das Tor der Gegenwart unsere Bestimmung zu erkennen. So können wir unsere wirkliche Rolle im Göttlichen Plan spielen.
1.MAGIERIN: Das Schicksal entfaltet sich in Zyklen. Mögen die Sternengottheiten in ihren Häusern angerufen werden, die sich im sideralen Zyklus durch die Präzession der Äquinoktien bewegen.
2.MAGIERIN TRÄGT DIE RÄUCHERSCHALE MIT BRENNENDEM RÄUCHERWERK DEOSIL (IM UHRZEIGERSINN) IM KREIS HERUM.
2.MAGIERIN: Wir bieten den unsterblichen Sternengottheiten Räucherwerk dar. Mögen sie unsere Arbeit segnen.
1.MAGIER HÄLT DIE SICHEL IN DIE HÖHE.
1.MAGIER: Im Hause des Wassermanns im Osten rufe ich Mnemosyne. Mnemosyne mit dem wunderschönen Haar, Schwester des Kronos, Mutter der goldgekrönten Musen, gib uns deine Erinnerung an die Vergangenheit.
1.TEILN.: Im Haus des Steinbocks rufe ich den Gott Poseidon.
Von Poseidon singe ich, dem großen Gott des fruchtbaren Meeres, Gott der Tiefe. Heil dir Poseidon, dunkelhaariger Besitzer der Erde, Gefährte der Cleito, der du gemeinsam mit ihr Atlantis regiert hast; gib uns Erinnerung aus den Tiefen vergangener Zeitalter.
2.TEILN.: Im Hause des Schützen rufe ich Saturn. Zuerst kam Dein Goldenes Zeitalter. Glaube und Gerechtigkeit wurden in jener Zeit um ihrer selbst willen praktiziert ohne die Bedrohung durch Rache oder den Zwang durch Gesetze. Furcht und Strafe waren noch unbekannt. Die Völker lebten sicher und friedlich in erhabener Gelassenheit. Die Menschen waren mit der Nahrung zufrieden, die Mutter Natur ihnen bereitwillig gab. Sie sammelten die wilden Erdbeeren, und die Wildpflanzen, die in den Bergen wuchsen und die Eicheln, die aus der sprießenden Eiche Jupiters hinabfielen. Die ungepflügte Erde brachte Feldfrüchte mit weißen Ähren hervor. Jetzt ist das letzte Zeitalter des Liedes von Cumae, der Sybille, angebrochen: Nun kehrt die Jungfrau zurück: eine neue Generation steigt jetzt von den himmlischen Höhen herab.
2.MAGIER EMPFÄNGT DIE SICHEL VON DEM 1.MAGIER.
2.MAGIER: Im Haus des Skorpions im Norden rufe ich Selkhet. Herrliche Göttin; es reicht uns nicht, nur aus dem Quell der Erinnerungen zu trinken. Durch den Biss Deiner feurigen Skorpione möchten wir Deine innere Lebensflamme erwecken.
Lass uns die Vergangenheit wieder erleben, damit sie zur Gegenwart wird und wir, Deine Kinder, so unsere Unsterblichkeit erkennen.
3.TEIL.: Im Hause der Waage rufe ich Janus. Wir rufen den Hüter der Schwelle, weil wir auf der Schwelle zwischen Vergangenheit und Zukunft stehen. Janus, Du schaust mit Deinen beiden Gesichtern in die Vergangenheit und auf das, was kommen wird. Schenke uns Weisheit, damit wir die rechte Wahl treffen.
4.TEILN.: Im Hause der Jungfrau rufe ich Parvati-Kali. Zweifache Göttin, die du die Herrin der Zeit bist. Du bist die Beherrscherin beider Zeitalter, denn als Kali des vergehenden Yugas gebärst Du Parvati, die wunderschöne Göttin des Mitgefühls.
3.MAGIER EMPFÄNGT DIE SICHEL UND HÄLT SIE IN DIE HÖHE.
3.MAGIER: Im Haus des Löwen im Westen rufe ich Kronos. Du bist der Gefährte der Rhea, die durch ihre Kunst über die Titanen herrschte. Gib uns das Wissen um die Zyklen. Denn das, was gewesen ist, ist das, was sein wird; und die Zukunft wird aus der Vergangenheit gestaltet. Durch Verstehen können wir Wissen in Weisheit verwandeln.
5.TEILN.: Im Hause des Krebses rufe ich Neith. Göttin von Atlantis, wir wagen es nicht, Deinen Schleier zu lüften. Lüfte Du ihn gnadenvoll für uns, wenn dies unsere Bestimmung ist.
6.TEILN.: Im Hause der Zwillinge rufe ich die Göttin Pytho. Heilige Python-Göttin; durch dich hat in Delphi eine Pythia prophezeit; gib uns Leben durch Deinen Schlangenbiss, damit wir lernen, uns an unseren zukünftigen Leben ebenso wie an unserem Leben in der Gegenwart zu erfreuen. Denn das ewige Leben bedeutet, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als ein Ganzes zu erfahren.
4.MAGIER EMPFÄNGT DIE SICHEL UND HÄLT SIE IN DIE HÖHE.
4.MAGIER: Im Hause des Stiers im Süden rufe ich Phöbus Apollo. Es reicht nicht zu leben und sich zu erfreuen: wir benötigen Wissen. Strahlende Sonne von Hellas; gib uns die Kunst, uns aus der Zeit zurückzuziehen, damit wir sicher von der Nabe des Rades aus vergangene Zeitalter betrachten können und wie Du unser ewiges Selbst erkennen. So können wir dem Schicksal Kassandras entrinnen, die Wissen hatte, aber der Nemesis in die Falle ging. Gib uns die Ruhe der Unsterblichen.
7.TEILN.: Im Haus des Widders rufe ich Astraea, die von den Menschen Gerechtigkeit genannt wurde. Seit altersher lebte sie auf der Erde, niemals mied sie die Stämme der Männer und Frauen, sondern mischte sich unter sie und nahm, obwohl unsterblich ihren Platz zwischen ihnen ein. Wenn sie ihre Stimme erhob, so sprach sie jedes Mal ein mildes Urteil für das Volk.
Du bist Gerechtigkeit daselbst, Königin der Völker, Spenderin gerechter Gaben, die Du alle Bedürfnisse freigiebig erfüllst. Solange die Erde die Goldene Rasse nährte, hatte sie ihren Wohnsitz auf der Erde. Sie verließ die Erde, als die Menschen damit begannen, Waffen zum verhängnisvollen Kampf zu schmieden und den geduldigen Ochsen zu essen. Mögest Du, Astraea, reine Lucina nun herablächeln auf das Kind, unter dem das Eisenzeitalter vergehen und eine neue Rasse die Erde bevölkern wird.
8.TEILN.: Im Haus der Fische rufe ich Brahma. Die mächtigen Kalpas von Brahma, die Millionen von Jahren enthalten erfüllen uns mit Furcht und Ehrerbietung. Diese Äonen sind zu groß, als dass das sie mit menschlichem Bewusstsein zu erfassen wären. Darum wenden wir uns an seine Gefährtin, die Göttin Sarasvati, die das längste Äon mit dem kürzesten Herzschlag durch ihre göttliche Musik in Einklang bringt. Für sie ist das Leben einer Stechmücke ebenso wertvoll wie die Lebensspanne einer Gottheit; darum lasset uns alle an ihrem Lied der Schöpfung teilhaben.
1.MAGIER: Wir wollen uns auf der Spindel der Zyklen zum Maß der Zeit bewegen.
MUSIK BIS ZUM ENDE DES RITUALS. BERLIOZ' "CHILDE HEROLD"; SIBE-LIUS 1.SYMPHONIE ODER "SCHWÄNE VON TUNELIA"; BORODINS 4.SYMPHO-NIE ODER RICHARD STRAUSS' "EIN HELDENLEBEN" SIND PASSEND.
DIE DREI MAGIERINNEN LEGEN LEICHT IHRE FINGERSPITZEN ANEINANDER UND UMSCHREITEN SINISTROVERSUS DEN ALTAR.
VIER MAGIER UND ACHT TEILNEHMENDE UMSCHREITEN IN SIDERALER RICH-TUNG -ALSO SINISTROVERSUS- (GEGEN DEN UHRZEIGERSINN) DEN TIER-KREIS.
1.MAGIER (AM ENDE DES TANZES): Sogar die Gottheiten gehorchen den Parzen, unter deren Schutzherrschaft alle Lebewesen die ihnen bestimmte Dauer vieler Existenzen leben. Die drei Nornen sitzen unter der Esche Yggdrasil und spinnen dort Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Lasset uns die Nornen ehren!
1.MAGIERIN: Die Nornen sollen nicht angerufen werden, denn ihre Heiligkeit ist jenseits aller Erscheinung. Es reicht, dass wir ihnen Ehrerbietung entgegenbringen, um ihre Hilfe zu empfangen.
1.MAGIERIN ENTZÜNDET 1.KERZE.
2.MAGIERIN ENTZÜNDET 2.KERZE.
3.MAGIERIN ENTZÜNDET 3.KERZE.
3.MAGIERIN: Die Worte des Philosophen Plato mögen zu Gehör gebracht werden, um durch sie den Parzen die gebührende Ehrerbietung entgegenzubringen.
1.MAGIER: Drei Gestalten, eine jede auf einem Thron, sitzen in gleichem Abstand voneinander entfernt. Diese sind die Töchter der Notwendigkeit, die Drei Parzen Lachesis, Clotho und Atropos. Ihre Gewänder sind weiß, mit Blumenkränzen gekrönt ihre Häupter; und sie singen zur Musik der Sirenen.
Lachesis singt von den vergangenen Dingen und Clotho von den gegenwärtigen; Atropos singt von dem, was kommen wird. Von Zeit zu Zeit ergreift Clotho den äußeren Kranz der Spindel und hilft dabei, sie zu drehen; und ebenso dreht Lachesis den inneren Kranz mit ihrer linken Hand, während Lachesis den inneren und den äußeren Kranz abwechselnd mit der rechten und der linken Hand dreht.
WÄHREND DER MAGIER SPRICHT, FOLGEN DIE DREI MAGIERINNEN DER BE-SCHREIBUNG MIT IHREN HANDBEWEGUNGEN MIT DER SPINDEL UND GEBEN DIESE VON EINER ZUR ANDEREN WEITER.
Bei ihrer Ankunft im nächsten Leben treten die Seelen vor Lachesis, und dies wird ihnen erzählt:
"Hört das Wort der Lachesis: Ihr Seelen dieses einen Tages, hier müsst ihr einen neuen Kreislauf sterblichen Lebens beginnen. Euch wird kein Schutzengel zugewiesen; ihr müsst ihn selbst wählen. Güte kennt keinen Herrn. Je nach dem Wert, den der Mensch seinem Engel beimisst, mag er mehr oder weniger von ihm bekommen. Nicht die Gottheiten begehen Irrtümer, sondern die Seele, die ihre Entscheidung trifft."
2.MAGIER: Und wenn alle Seelen ihre Entscheidung getroffen haben werden sie zu Clotho geleitet, die ihnen ihr Bündel für das neue Leben überreicht, und nachdem sie Ihr ihren Gruß entboten haben, werden sie zu Atropos geleitet, die jede Bestimmung durch das Verspinnen der Fäden unabänderlich macht.
WÄHREND DIESE WORTE VORGELESEN WERDEN, TRETEN ALLE TEILN. NACHEINANDER VOR DIE MAGIERINNEN UND BERÜHREN DIE SPINDEL.
1.MAGIERIN: Wisset, dass jede Seele von den Wassern des Lethe trinkt und damit alle Erinnerung an das Leben vor der irdischen Existenz verliert. Aber jetzt trinken wir nicht von diesem Wasser. Vielmehr bitten wir die Parzen darum, uns die Erinnerung an unsere vorhergegangenen Leben zu schenken, und daran, woher wir gekommen sind. Möge das Läuten für die Dunkle Hälfte des Zyklus erklingen.
1.MAGIER SCHLÄGT DEN GONG SECHSMAL.
3.MAGIERIN DREHT DIE SANDUHR UM. DANN TRÄGT SIE DIE RÄUCHERSCHALE DEOSIL IM KREIS HERUM ZU ALLEN ANWESENDEN.
3.MAGIERIN: Möge dir dieses Räucherwerk Erinnerung an die verborgene Vergangenheit geben!
1.MAGIERIN: Gefährtinnen und Gefährten, setzt euch im Kreise nieder, indem jeder seinen Platz auf der Peripherie der Sternen-Uhr einnimmt.
SIE HÄLT DAS SCHWINGENDE PENDEL IN DIE HÖHE UND VERLANGSAMT ES.
Sehet die Bewegung der Zeit! Ihr schließt eure Augen. Ihr fühlt, wie ihr euch rückwärts bewegt. Ihr sinkt in einen Wachtraum. Ihr hört weit entfernt das Schlagen eines Gongs und wisst, dass dies eure Herzschläge sind. Diese werden langsamer und langsamer. Das Pendel bewegt sich langsamer und langsamer... Ihr geht in der Zeit rückwärts und werdet zum Kind, zum Säugling. Ihr schaut auf euren Säuglingskörper. Ihr seht einen antiken Silberspiegel, fleckig und alt. Er ist von Staub verhüllt. Ihr schaut hinein... Ihr geht hindurch...und in Stille geht ihr euren Weg auf dem euch bestimmtem Pfad, und wisst, dass ihr zurückkehren werdet, wenn die Stimme der Zauberin euch ruft.
BETRACHTUNG DER VERGANGENHEIT
1.MAGIERIN: Höret die Stimme der Zauberin! Es ist nun Zeit, durch den Spiegel aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurückzukehren. Geht durch den Spiegel und kehrt zurück zum Tempel, eurem Ausgangspunkt, und bringt die Ernte eurer Erlebnisse mit.
TEILNEHMENDE TAUSCHEN BERICHTE ÜBER IHRE ERLEBNISSE AUS.
1.MAGIERIN: Wir bitten die Parzen um Visionen dessen, was kommen wird. Möge das Geläute für die Lichte Hälfte des Zyklus erklingen.
2.MAGIER SCHLÄGT SECHSMAL DEN GONG.
3.MAGIERIN DREHT SANDUHR UM.
SIE TRÄGT DEN KRUG MIT WASSER ZU ALLEN ANWESENDEN.
JEDE/R BENETZT SICH DIE STIRN MIT WASSER.
3.MAGIERIN: Möge dir dieses Wasser Visionen der Zukunft geben.
2.MAGIERIN HÄLT DAS IMMER SCHNELLER SCHWINGENDE PENDEL.
2.MAGIERIN: Sieht die Bewegung der Zeit. Schließt eure Augen. Fühlt, wie ihr euch vorwärts bewegt. Ihr sinkt in einen Wachtraum. Weit entfernt hört ihr einen Gong klingen und wisst, dass dies euer Herzschlag ist. Dieser wird schneller und schneller. Das Pendel schwingt schneller und schneller...
In der Zeit vorwärtsschreitend werdet ihr alt, ihr liegt im Sterben. Ihr schaut auf euren toten Körper. Ihr steigt davon auf. Über euch seht ihr ein bestimmtes Sternbild, euer Zuhause. Ihr schaut es euch an und merkt euch seine Form und die Farbe der einzelnen Sterne... ihr tretet in das Sternbild ein... und in Stille geht ihr euren Weg auf dem euch bestimmtem Pfad und wisst, dass ihr zurückkehren werdet, wenn euch die Stimme der Zauberin ruft.
BETRACHTUNG DER ZUKUNFT
2.MAGIERIN: Höret die Worte der Zauberin! Es ist nun Zeit, durch euer Sternbild aus der Zukunft zurückzukehren. Kehrt nun zurück zu eurem Ausgangspunkt, zum Tempel und bringt mit euch Visionen von dem, was kommen wird.
TEILNEHMENDE TAUSCHEN BERICHTE DER VISIONEN UND PROPHEZEIUNGEN AUS. ALLE ERHEBEN SICH.
1.MAGIER: Wir sind Kinder der unsterblichen Gottheiten, deren Eigenschaften Liebe, Schönheit und Wahrheit sind. Lasset uns Gutes zu allen Lebewesen senden.
ALLE HEBEN IHRE HÄNDE, UM GUTES ZU SENDEN.
1.MAGIER: Wir danken den drei Parzen und den Sternengottheiten.
Finis
Quellen: "The Republic", Plato; "Metamorphosis", Ovid; "Callimachus", Lycophron; "Aratus"; "Eclogues, Georgics, Aeneid", "Virgil", Hesiod; "Dictionary of Phase and Fable", Brewer. Es wird darauf hingewiesen, dass die Übersetzung nur zum privaten Gebrauch innerhalb der Fellowship of Isis bestimmt ist.
Die Übersetzung ist autorisiert durch Rt. Rev. Claudia, AU FOI, Ardbandroi DCOD; GLC Noble Order of Tara; Hon. Member Circle of Isis, Isian News and Mirror of Isis contributing editor, die FOI Global website Germany
Rt. Rev. Olivia Robertson has legally transferred the copyright of these materials to the three authorized global FOI central websites of Rt. Rev. Caroline Wise, London, Rt. Rev. Linda Iles, USA, Rt. Rev. Claudia Wehmeyer, Germany. All rights reserved, please do not reproduce. Fellowship of Isis rituals are to be enacted by FOI members only.